Skug (DE)
Nach Elektronik und Laptop-Musik widmet sich diese Compilation dem Gitarrensound oder einfach den Saiten, womit auch die Reminiszenz an einen Mythos, bestimmte Emotionen und eine Entwicklung verbunden sind. Hire erinnern sich vier internationale Künstler und eine Künstlerin: das Duo Fonica aus Japan, Keith Fullerton Whitman und Christopher Willits aus den USA und Sébastien Roux aus Frankreich. Vermutlich aufgrund das ziemlich romantischen, minimalistischen Einsatzes von Electronics (a la Oval oder Fennesz) vermitteln die meisten dieser recht guten Stücke das Gefühl, als ware man blind und suchte im Dunkeln mit seinen Fingern, Händen und Armen eine Gitarre. Willits präsentiert eine Art Montage, die mich an die frühen Gitarrenstücke von Steve Reich und Gavin Bryars mit Frith, Eno und Baily erinnert. Der Sequencer scheint alles mehr ader weniger zufällig zu steuern, der Computer hat einige Funktionen der Gitarre übernommen, aber auch umgekehrt.
Sébastien Roux huldigt der Idee unwiederbringlicher Zeiten, bei ihm klingt die Gitarre wie ein primitives Instrument. Whitman beschäftigt sich in erster Linie mit Filtern und Klangfarben, wobei er die Sounds mehr dehnt als spielt. Fonica wiederum dürften die beste Arbeit des gesamten Albums beisteuern: ein Unisono aus allen möglichen Klangquellen, das zurückkehrt. Insgesamt gesehen ein wirklich ernsthaftes Projekt und eine recht avantgardistische Compilation, die vielleicht nur ein bisschen zu sehr im Trend der Zeit liegt: Gitarren und Computer.