Review of Solstøv [12k1081]

Nordische Musik (DE)

Nach den vorhergehenden Düsternis-Trips werden Pjusk nun fast fröhlich. Sogar Cover und Albumtitel (»Sonnenstaub«) wirken nach den bisherigen Varianten von Kälte und Distanz geradezu optimistisch. Was ist passiert? Zum einen haben die beiden Westnorweger ihr Projekt für neue Einflüsse durch andere Musiker geöffnet: Je ein Stück entstand gemeinsam mit Sleep Orchestra (hinter dem sich der Brite Christopher Pegg verbirgt), Saffronkeira (Eugenio Caria aus Sardinien) und Yui Onodera aus Tokyo. Außerdem soll das Album vorrangig aus Klangmaterial der Trompete Kåre Nymarks produziert worden sein, von Taylor Deupree z.T. stark verfremdet.

Trotz alledem sind Pjusk grundsätzlich ihrem relativ unterkühlten Ambient-Stil treu geblieben, haben nun mit Hilfe der erweiterten Band ihr Klangspektrum erweitert und in Form filigraner Kompositionen aus verschiedenen mehr oder weniger organischen Schichten ausformuliert. Durch das immer wieder auftauchende und verschwindende Element der (sich stets schillernd wandelnden) Trompete erinnert »SOLSTØV« einigen der besten Momente an Werke von Brian Eno mit (oder auch ohne) Jon Hassell sowie an dessen Schüler im Geiste, etwa Arve Henriksens reduziertere Stücke. Streckenweise ist das gewohnt faszinierend, in Teilen jedoch leider an der Grenze zum oft etwas ungut so bezeichneten NewAge-Kram. Das hätte man von Pjusk dann doch nicht erwartet. (ijb)

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