Review of Sart [12k1042]

Nordische Musik (DE)

Es regnet viel an Norwegens Westküste, und das stete Rauschen und Tropfen hat wohl seine Spuren hinterlassen in der Musik von Pjusk. Die eigentümliche Stimmung, die das Duo der beiden Elektroniker Jostein Dahl Gjelsvik und Rune Sagevik mit ihrer blubbernden, leisen Musik erzeugt, scheint schon in den Ein-Wort-Titeln der Tracks auf: Flüchtig, Vage, Höhle, Ahnung, Gedämpft, Kontur, Raum, Weich, Stetig. Hier schweben Fäden verzerrter Streicher heran, in Blasen von Klang hallt von sehr fern ein Klavier.

Aus statischem, warm-pelzigem Statik-Klang steigt organisches Blubbern auf, Stimmfetzen, sanfte Beats wie Herzpulse oder pumpende Ströme. Diese Musik ist kryptisch und hypnotisch zugleich, ein minimalistisches Universum aus Klangpartikeln, die sanft in den Zimmerecken niederrieseln, wenn man die CD laut im Dunkeln hört. Eigentlich ist sie in diesem Sinne Raum-Musik; das Ohr gleitet daran ab, das Hirn fängt unweigerlich zu träumen an, statt zuzuhören. Pjusk bleibt eben das: vage, eine Ahnung. Aber eine, die ständig wiederkehrt, aufgewirbelt, wenn man nicht damit rechnet. (sep)

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