DeBug (DE)
Wenn schon Hauntology, dann richtig: Stephan Mathieu hat für sein neues Album früheste Schallplattenaufnahmen aus den Zwanzigern und Dreißigern mit mittelalterlicher, Renaissance- oder Barockmusik in historischer Aufführungspraxis verwendet, die er über ein altes Grammophon abspielte. Später wurden die Klänge dann im Rechner mit Spektralanalyse auseinander genommen und in sorgsam geschichtete, sich kaum merklich verändernde Texturen überführt. Die Ruhe der daraus entstandenen Stücke steckt voller Spannung, wobei man die historischen Referenzen mit bloßem Ohr überhaupt nicht erkennen kann. Sehr schöne und zugleich emotionale Musik.