Black (DE)
Eine knappe Stunde Microsound-Ambient kann ganz schön anstrengend sein. Nicht so bei Shuttle358. Bei ihm schqingt warme Melodiosität durch die körnigen Echoes und Klangschweben kleinteiliger Sounds knapp oberhalb der Wahrnehmungsschwelle. Zerbrechlich, schimmernd, luftig. Es gibt viele, die diesen warmen Klang zelebrieren, aber bei Dan Abrams klingt es am organischsten. Als würden Lebensmomente bis fast zum Stillstand verlangsamt und mit höchstmöglicher Sorgfalt elektronisch verstärkt wieder in den Kreislauf eingespeist. Es liegt immer der sphärische Hall wattierten Flugzeugmotorengebrummes über all den knisternden und klingenden Ambientschlieren. Und trotzdem wird es beim dritten Album nicht langweilig, nie drängt es sich auf; es wird aber auch nie beliebig und überflüssig. Besonders angenehm ist das Ein- und Ausfliessen rhythmischer Pulse, mal klavierähnlich, mal beat-affin, so dass die Musik nie nur schwebt, sondern auch fließt, lebt und mit kräfter Stimme auf ihre Zartheit aufmerksam macht. Brian Eno hätte seine Freude dran.