Bad Alchemy (DE)
Map In Hand (12k 1040) bietet dann nach dem kurzen Beschnuppern ein ausgiebiges Wiederhören mit Seaworthy. Cameron Webb, Sam Shinazzi & Greg Bird führen die Phantasie auf eine Wanderung durch Dröhnland. Einstieg ist “Dusk, 30th September 2005”, der gewellte Horizont das Ziel. Der Ausflug endet “Dawn, 2nd October 2005” und die Sinne konnten in dieser Zeit sich vollsaugen mit harmonischen Gitarren-, Harmonika- & Electrodrones. Mehr noch als die sanft gedünten Drones suggerieren die langsamen, fast trägen Gitarrennoten Desertfeeling. Welle für Welle, Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug ein ewiges usw usw, gleichzeitig öd und beruhigend, irgendwie fast tröstlich in seiner Unausweichlichkeit. Die mit der Dämmerung herab gesunkene Postrockmelancholie versinkt immer tiefer im Treibsand dieses Blues, der seinen existenziellen Schatten auf jede Stunde und jede Meile wirft. Nach wer weiß wie langer Zeit klingt die letzte Schwingung aus und das Bewusstsein setzt wieder ein. Die Vögel ringsum zwitschern. Der Blick fällt auf die Landkarte in den Händen, ein nutzloses Stück Papier. Denn auf ihm sind nur die Fluchtrouten von Überdruss zu Überdruss eingezeichnet.