Bad Alchemy (DE)
Keiichi Sugimoto ist ein unermüdlicher Designer von Geplimpel, das offenbar Wohlgefühl auslösen soll. Auch als Filfla und mit Fonica und Minamo, mit Apestaartje, Plop und 12k als für derlei munter morphenden Minimalelectro einschlägigen Foren, feilt er an einer Vorstellung von Schönheit, so geleckt und steril wie die Kalbfleischerotik einer Bilitis-Elfe. Dazu passt das Lolita-Gesäusel von Naoko Sasaki aka Piana bei “Rowboat”, ein Titel, der wie auch “Season”, “Fountain”, “Flyaway” oder “Leaves” ebenso gut für ein Strandkleid- oder Sommerblusenmodell im Waschbär-Katalog stehen könnte. Synkopierte Clicks + Glitches, im Laptop gezogene und geloopte Gitarren- oder Keyboardmolekülketten und repetitive Musterkollektionen stellen den Stoff für eine Syntax aus gleichzeitig melodischem Gelulle und fiebriger Nervosität. Typisch “Japanisch” kann man das nicht nennen, weil Labelkollegen wie Deupree, Kirschner, Shuttle358 oder Willits einem ähnlichen Ästhetizismus frönen. Dass ich das nicht als belangloses Zeug abtun kann, dafür sorgt Fourcolor mit “Leaves”, dem mit gut 14 Minuten längsten Track, der mit seinen dunkel abgedämpften, wie halb erstickten und abgerissenen Orgeldröhnfetzen und verträumt gezupften Gitarrennoten eine andre, rätselhaftere Sprache spricht.