Review of Ääniesineitä [12k1034]

Bad Alchemy (DE)

Dass der 1978 geborene Antti Rannisto Finne ist, das wohl offensichtlich. Sein CD-Debut heißt Ääniesineitä (12k1034) und fügt sich mit seinem pulsminimalistischen Ansatz gut in den 12k-katalog, auch wenn Rannisto in seinen technoiden Konstrukten im Unterschied zu der organischen und samtigen Geschmeidigkeit eines Taylor Deupree, Kenneth Kirschner oder Shuttle358 seine Pixels spröder aneinander reiht. Punkt und Strich und mathematische Prazision geben dem Raum-Zeit-Kontinuum eine Klarheit und Transparenz, die ganz ohne Farbtöungen auskommt. Repetitiv werden mit hynotischer, mechanischer Stoizität regelmäßige Patterns gestanzt. Neben Punktierungen gib es auch schnarrende oder unkende Passagen, die aber doch auch rasch zu einem pointillistischen Puls aus Blips und Plops zerfallen. Nicht alle Tracks sind von gleicher Strenge, Rannisto beschleunigt und verlangsamt, lässt die Klangmolekule unscharf werden, baut kleine Webfehler ein, auch neckische rhythmische i-Tüpfelchen oder gummiartige Pendelschläge. Ob das stete Pochen und Pochen und Pochen… manchmal von hellen Fieptönen durchschossen… als fein designtes dotkommunikatives Tuning der eigenen vier Wände und als heilsame Schädelbohrung taugt… oder als gnadenlos folterndes Tropfen das Hirn so verflüssigt… dass es einem aus der Nase rinnt… das… bei Anubis und Osiris!!!… es… es ist… es ist doch hoffentlich… bloß ein… Schnupfen!?!

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