Review of Blueprints [12k1039]

Triggerfish (DE)

Minimale Blaupausen für Elektronik-Feinschmecker

TAYLOR DUPREE gehört sicher nicht zu den Labelbetreibern, die lieber auf Nummer Sicher gehen. Nicht nur verweigern sich die minimalen elektronischen Klänge, die den “Labelsound” von 12k prägen bewusst gängigen Hörerwartungen; DUPREE bietet auch lieber neuen Künstlern eine Veröffentlichungsplattform statt sich mit der x-ten Veröffentlichung allseits bekannter Electronica-Stars ein gesichertes Auskommen zu verschaffen.

Auf Blueprints haben sechs neue 12k Acts die Gelegenheits jeweils zwei Tracks zu präsentieren und die Werbetrommel für bevorstehende Veröffentlichungen zu rühren. Dabei sind CHRISTMAS DECORATIONS, SEAWORTHY, AUTISTICI, JODI CAVE, PJUSK und LEO ABRAHAMS.

Gemeinsam ist allen Teilnehmern die Konzentration auf minimale Soundscapes, Umsetzung und erzeugte Stimmung varriieren dabei jedoch hörbar. Besonders hervorzuheben ist z.B. JODI CAVE, der akustische Instrumente als Ausgangsmaterial nimmt und deren Klang trotz dezenter Bearbeitung in völlig andere Bahnen laufen lässt.

PJUSK sind noch am stärksten einer klassischen dunklen Techno-Ästhetik verbunden, die jedoch hörbar viel Raum für Einflüsse von Außen aufweist.

Als ältester Hase auf Blueprints dürfte LEO ABRAHAMS durchgehen, der bereits mit Brian Eno, Paul Simon und David Holmes gearbeitet hat. ABRAHAMS ist eigentlich Gitarist, setzt seinen Laptop jedoch mindestens genauso kreativ wie seine Gitarre ein. Heraus kommt dabei Musik, die weder Folk noch Electronica ist, sondern ihren ganzen eigenen Gesetzen folgt. Ähnliche Töne erwarten den Hörer auch von SEAWORTHY, wenngleich nicht ganz so konsequent umgesetzt wie bei ABRAHAMS. 5/6 – Sascha Bertoncin

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