Review of Below Sea Level [12k1071]

The Postrock (DE)

Simon Scott aus dem englischen Cambridge ist Sound Artist und Sound Ökologe. Klingt zunächst merkwürdig, erklärt sich aber, wenn man seine Arbeit zu seinem neuen Album <i>Below Sea Level</i> genauer betrachtet. Seine Musikkarriere hat er als Drummer der 90er Shoegazer Band Slowdive begonnen, bevor er vor ein paar Jahren Solo durchstartete. Neben zwei Alben, die über Erik Skodvins Miasmah Recordings erschienen sind, einer Kollaboration mit Jasper TX alias Dag Rosenquist, über die wir hier berichtet haben, und einigen weiteren Releases, steht nun das erste Album für Taylor Deuprees 12k Label an.

<i>Below Sea Level</i> ist nicht nur ein Album, sondern eher ein Dokument von Simon Scotts Arbeit und Kindheitserlebnissen. Im Mittelpunkt steht das Niedermoorgebiet Fenland, das in der Nähe von Cambridge liegt und in Scotts Kindheit Ziel vieler Familienausflüge war. Fasziniert von den ewigen Weiten und der Natur diese Gebietes, das unterhalb des Meeresspiegels liegt, hat das Niedermoor ihn sein ganzes Leben lang fasziniert. Bepackt mit Hydrophonen und selbst zusammengestellten Aufnahmegerätschaften ist Simon Scott aufgebrochen, um die Klangwelt des Niedermoors in Form von Field Recordings festzuhalten.

Das Ergebnis hat Simon Scott auf <i>Below Sea Level</i> auf den sieben Stücken “Sealevel 1 – 7″ verewigt. Ein filigranes Zusammenspiel von Natur und Technik trifft hier zusammen. Hier verschmelzen Field Recordings mit elektronischen Sounds und Gitarrenklängen. Während Scott in den ersten beiden Songs dem Hörer noch das Auseinanderhalten der einzelnen Sounds leicht macht und die Gitarre klar erkennbar ist, verschwimmt in den darauffolgenden Songs die Trennschärfe. Elektronische Sounds summen, Vögel geben Laut, Wasser plätschert. Scott achtet auf ein ausgewogenes Gleichgewicht der Sounds und umhüllt den Hörer mit ineinander fließenden Sounds. Klare Gitarrenmelodien kehren zurück, Saitenpicking trifft auf eine Wolke aus Field Recordings. Am Ende bleiben die Field Recordings, die das Album eröffnet haben und auch abschließen.

Die CD wird begleitet von einem Buch, in dem ein Essay von Simon Scott enthalten ist. Hier wird das Fenland vorgestellt und eine Abhandlung zum Thema “Field Recordings” bietet interessante Ansichten. Fotos des Niedermoors und Skizzen und Notizen von Simon Scott sind auch mit enthalten und ein Skizzendruck und ein Extradownloadcode für ein Liveset runden das ganze Paket nochmal ab.

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