Review of Shining [12k1031]

Spex (DE)

Improvisation wie Veliotis, Hauf oder Sugimoto entsprechen ja geradezu idealtypisch dem Bild des nomadischen Projektkünstlers, des umherschweifenden Produzenten. Auf längerfristiges Bestehen angelegte Bandstrukturen, die sich der elektronischen Gruppenimprovisation verschrieben haben, sind dagegen selten. Ein Beispiel sind die Japaner Minamo, Shining (12k/a-Musik) ist ihr fünftes Album in Originalbesetzung. Ihre hierarchiefreien Improvisationen (kein Instrument, weder die Elektronik noch die beiden akustischen Gitarren spielen sich in den Vordergrund) fühlen sich an wie halbakustische Songs, folgen aber, ähnlich Minimal Techno, keiner Setzung, keiner vorgegebenen Dramaturgie. Wie so mancher Laptop-Folkie aus der Nachbarschaft (z.B. Takagi Masakatsu, Nobukazu Takemura, Kazumasa Hashimoto, World Standard) oder die hiesigen Wechsel Garland und F.S. Blumm machen Minamo eine gelassene, freie Musik, die ihren Frieden mit sich end der Welt gefunden zu haben scheint.

View Release