Review of Sart [12k1042]

DeBug (DE)

Bei 12k wusste man in letzter Zeit nicht so wirklich, wohin die Reise geht. Teile der Compilation und auch volle Artist-Releases waren mir ein bisschen zu sehr in digital oldschooliger Abstraktion verhaftet. Pjusk aus Norwegen machen jetzt wieder alles wett. Jostein Dahl Gjelsvik und Rune Sagevik mischen vinyliges Rumpeln und Kratzen, Field-Recordings aus einer vergangenen dunklen Zeit mit unerwarteter Schönheit, sind in ihren Arrangements so sanft und vorsichtig, dass sie uns mit den fertigen Tracks immer wieder komplett überraschen, wissen um die mitreißende Banalität kleiner Streicher-Synths, lassen weit hinten die Glocken klingen, sind dabei mehr Dub als ganz Jamaica zusammen und dabei so herrlich unaufgeregt deep, dass einem die Spucke wegbleibt. So nah und doch so fern, so greifbar konkret und doch so flüssig verwaschen. Rod Modell von Deepchord hat Sounds beigesteuert, aber das ist es nicht, was Sart den Anschluss an das Jetzt gibt. Es ist die fragile Steuerung des großen Moments, die dieses Album so wichtig macht.

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